Umrahmt von den Regionen Toskana, Marken und Latium liegt die Region Umbrien. Anders, als die restlichen Regionen Italiens, grenzt sie weder ans Ausland noch ans Meer – das macht sie aber nicht weniger attraktiv. Umbrien wird oft als das „grüne Herz Italiens“ bezeichnet. Hier findet man zwar kein Meer, dafür aber saftig grüne Hügellandschaften, wunderschöne Olivenhaine und den Trasimenischen See, der viertgrößten See Italiens.
Vor allem Liebhaber des Mittelalters kommen in Umbrien auf ihre Kosten. Das liegt besonders daran, dass Umbrien im Mittelalter ungewöhnlich dicht besiedelt war und sich die Spuren dieser Zeit immer noch überall finden lassen. Die Orte Spello, Trevi, Montefalco, Todi und viele weitere mehr haben sich ihren mittelalterlichen Charme erhalten und verzaubern mit den Schätzen dieser Zeit.
Kunst und Kultur in vollen Zügen genießen – Umbriens Schätze
Die Hauptstadt Umbriens, Perugia, überzeugt durch eine Vielfalt an Museen und architektonischen Meisterwerken. Die Stadt wurde vor 2000 Jahren von den Etruskern gegründet und ist unter anderem auch durch eine kleine schokoladene Sünde bekannt – den „Baci“. Die Studentenstadt hat aber noch einiges mehr zu bieten: Hier trifft man von einer Sehenswürdigkeit auf die nächste. Beispielsweise das imposante historische Stadttor, das bereits im 3. Jahrhundert vor Christus von den Etruskern erbaut und später von den Römern ausgebaut wurde. Wunderschöne Kunst findet sich in den Renaissanceräumen des Collegio del Cambio. Fresken des beutenden Malers Perugino oder auch von Antonio da Mercatello sind hier zu bestaunen. Das Herz so mancher Kunstliebhaber lässt der Duoma San Lorenzo höher schlagen. Der Grundstein für die Hauptkirche Perugias wurde 1345 gelegt, aber erst im 15. Jahrhundert wurde sie vollendet. In der Capella del Sant’Anello, die rechts vom Haupteingang zu finden ist, befindet sich der Hochzeitring Marias. Zudem kann man in Perugia den berühmtesten Mittelalterbrunnen besichtigen – die Fontana Maggiore. Der für damalige Zeiten außergewöhnliche dreistöckige Aufbau ist mit Statuen und Reliefs von Nicola und Giovanni Pisano verziert und wurde 1277 bis 1278 errichtet. Wer kunstinteressiert ist, der sollte der Galleria Nazionale dell’Umbria einen Besuch abstatten, in der Kunstwerke der großen Meister Duccio di Buoninsegna, Perugino oder auch Pinturicchio aufbewahrt werden. Seit einiger Zeit gibt es außerdem eine Abteilung mit moderner Kunst. Die Liste von Perugias Sehenswürdigkeiten könnte noch ewig so weitergehen. Da wäre zum Beispiel San Domenico, San Pietro, die Giardini Carducci und und und…
Mangiare mangiare – Essen in Umbrien
Da man bei all den Besichtigungstouren und Spaziergängen durch mittelalterliche Altstädte schon einmal hungrig werden kann, sollte man sich in den typischen kleinen Trattorien von der umbrischen Küche verwöhnen lassen. Wie alle Regionen Italiens hat auch Umbrien besondere Spezialitäten zu bieten, die einem durch den bloßen Klang das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Das Stichwort der umbrischen Küche? Trüffel! Sie finden sich in allen Variationen. Wie beispielsweise im Trota Tartufo, den mit schwarzen Trüffeln gespickten Gebirgsbachforellen. Aber auch als Füllung von zarten Lamm- und Kaninchenbraten oder als kleine Stückchen im Käse, dem Formaggio al Tartufo, wird Trüffel verwendet. Neben dem Trüffel spielt vor allem das Schwein eine große Rolle. Beim Cinghial all’Agrodolce wird Wildschwein in einer süßsauren Sauce serviert. Das Lombetto sott’Olio ist hauchdünnes Schweinefilet, das ganz schlicht mit Zitronensaft und Olivenöl verzehrt wird. La Dolce Vita schmeckt man bei der Serpentone delle Monache, der sogenannten Nonnenschlange. Diese herrliche Versuchung aus Marzipan wird meist mit Dörrfrüchten und Nüssen angereichert. Für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgt das Pan Nociato, ein Früchtebrot mit Schafskäse. Um den Durst zu stillen und Genuss zu erleben, sollten Sie einen der umbrischen Weine probieren. Der Sagrantino di Montefalco, der Rosso di Bettona oder auch der Rosso aus Torgiano sind hervorragende Weine die üppige Mahlzeit perfekt abrunden. So lässt sich das Leben genießen.