Als „Goldene Stadt“ und „Mutter aller Städte“ begrüßt Tschechiens Kapitale ihre Besucher. Auf Gruppenreise in Prag betrachtet man von der weltberühmten Karlsbrücke aus ein geschlossenes Barock- und Gotikensemble. Herz und Seele des Landes ist der Hradschin. Auf dem Burgberg reihen sich mehrere Paläste aneinander und der Veitsdom verweist mit seinen 99 Metern Höhe darauf, dass er die Stadtsilhouette zurecht dominiert. In dem Gotteshaus wurden zahlreiche böhmische Herrscher beigesetzt, darunter auch Ottokar I. Premysl, der Begründer einer einflussreichen Dynastie. Auf der Prager Burg spielte sich eines der folgenreichsten Szenarien der europäischen Geschichte ab. Protestanten warfen einige Katholiken aus dem Fenster und entfesselten mit jenem „Prager Fenstersturz“ den Dreißigjährigen Krieg.
Macht man sich bei einer Gruppenreise in Prag auf den Weg gen Unterstadt, passiert man das Goldene Gässchen. Während der Regentschaft Rudolfs II. soll es hier einem Alchimisten gelungen sein, pures Gold und den Stein der Weisen herzustellen. Diese Legenden machten die Straße schlagartig berühmt, entpuppte sich aber natürlich allesamt als reine Märchen. Tatsache ist, dass Franz Kafka im Haus Nummer 22 lebte und arbeitete. Ein kleines Museum erläutert Reisenden die Lebensumstände seiner Zeit. Die elf kleinen Gebäude der Gasse sind dieser Tage unbewohnt und werden von Straßencafés, Ausstellungen und Souvenirläden eingenommen.
Rund um den Wenzelsplatz warten Einkaufsvergnüglichkeiten auf Reisende und vor dem Tanzenden Haus fühlt man sich seiner Sinne verwirrt. Das architektonische Meisterwerk wirkt auf den ersten Blick überaus instabil und eröffnet erst bei eingehender Begutachtung seine Perfektion. Als würde es jeden Moment in sich zusammenfallen, irritiert es den Betrachter. Will man auf einer Gruppenreise durch Prag Kultur und Kulinarisches gleichzeitig erleben, bittet das Lokal „Hostinec U Kalicha“ zu einem Besuch. Neben einer breitgefächerten Speisekarte hat die Gaststätte auch literarisch Genüssliches zu bieten. Der international erfolgreiche, tschechische Schriftsteller Jaroslav Hasek ließ seinen Roman „Der brave Soldat Schwejk“ in jenen Räumlichkeiten spielen.