Vor wenigen Jahrhunderten war der Wein als Getränk in Südamerika noch völlig unbekannt. Die ersten Weinreben kamen erst mit den Eroberern über das Meer. Die Spanier und die Portugiesen waren es, die auch in ihren neuen Kolonien nicht auf ihr gewohntes Gläschen oder zwei verzichten wollten. Klar, dass da auch die Einheimischen irgendwann neugierig wurden. Heute zählt Südamerika weltweit zu den wichtigsten Produzenten sowohl roter als auch weißer Rebensäfte. Was sich zunächst als Massenprodukt am Markt positionierte, das macht inzwischen auch qualitativ von sich reden machen. Vor allem Weine aus Chile und Argentinien erreichen inzwischen ein Niveau, das international als Spitze gilt.
Wenn es um Qualität geht, dann hat Chile in Südamerika die Weinnase ganz vorn. Chile ist also so etwas wie eine Weinperle. Kein Wunder, herrschen doch in den Weingärten zwischen dem Andenmassiv und dem Pazifik geradezu ideale Bedingungen für den Anbau edler Reben. Seit sich zudem im letzten halben Jahrhundert auch noch die Anbaumethoden und die Kelterverfahren nach und nach dem internationalen Standard angeglichen haben, kommen heute echte Spitzengewächse aus dem kleinen Land. Genau wie ihre europäischen Vorbilder haben aber natürlich auch sie ihren Preis.
Für Argentinien war der Weinbau von Anfang an eine Gelegenheit, armen Regionen einen wirtschaftlichen Aufschwung zu bescheren. Schon kurz, nachdem auch hier die „Besucher“ aus Südeuropa die ersten Weinreben zum Eigenbedarf angepflanzt hatten, soll es in Argentinien weit über 100 Weingärten gegeben haben. Massenproduktion war dann auch über viele Jahrzehnte das, was mit argentinischem Wein verbunden wurde. Trinkbare, preiswerte Qualität – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Dieses Image jedoch möchte der argentinische Weinbau nun abschütteln und ist auch tatsächlich auf einem guten Weg dazu. Auch in diesem südamerikanischen Land hat man erkannt, dass Spitzenqualität möglich ist und dass sie dem Ruf des argentinischen Weins insgesamt sehr gut tut..