Nachdem wir bereits im letzten Jahr während unseres Ostsee Urlaubs einen Tagesausflug nach Warnemünde unternommen hatten und sehr angetan davon waren, haben wir im August 2009 einen 5 Tage Kurzurlaub übers Wochenende nach Warnemünde gebucht.
Das beschauliche Ostseebad hat es uns einfach angetan. Der Ort Warnemünde darf sich in der Tat schön titulieren. Die prächtige Strandpromenade glänzt mit wunderbar restaurierten Ferienhäusern, Eigenheimen und Hotels, sämtliche Immobilien im Ort sind in einem hervorragendem Zustand, abgenutzte Fassaden sind absolute Fehlanzeige. Die traditionellen, alten Häuser im Ostseebad Stil wurden aufwendig erhalten. Auch sämtliche Neubauten sind eine Augenweide, billige Bausünden findet man hier glücklicherweise nicht. Das gleiche gilt übrigens für die naheliegende Stadt Rostock, einfach prächtig die alten, restaurierten Bauten und eleganten Neubaukomplexe.
Der Strand von Warnemünde sucht an der Ostsee seines Gleichen, zumindest was die Festland Küsten anbelangt. Gut, ich war noch lange nicht überall. Doch zum Beispiel die famosen Sandstrände der Lübecker Bucht wie Travemünde plus Timmendorfer Strand können da meiner Meinung nach nicht annähernd mithalten. Zum einen ist der Sandstrand von Warnemünde sehr breit, das alleine macht ihn schon äußerst attraktiv. Dazu ist das Meer hier wie es sein muss, immer ein mehr oder weniger starker Wellengang mit einer angenehmen (schon mal stärkeren) Brise und vom Strand aus guckt man ins offene, unendliche Blau. In der Lübecker Bucht plätscherte das Wasser an nahezu jedem Tag wie an einem kleinen Badesee harmlos vor sich hin, die enge Bucht tat ihr übriges, dass wir uns wie an einem größeren See fühlten statt am Meer. In Warnemünde hingegen, Meerfeeling pur, das der Unterschied auf ca. 150 Km Entfernung (Lübeck – Warnemünde) so immens sein kann… wer hätte das gedacht.
Früher hatte ich mich null für die deutsche Ostsee interessiert, es gab für mich nur das Mittelmeer. Seit Warnemünde hat sich meine Meinung völlig gedreht, die 600 Km Autofahrt vom Niederrhein hierhin haben sich definitiv gelohnt. Das schöne an dem Ort ist, dass es alleine der vielen Schiffe wegen nie langweilig wird. Am neuen Warnow Strom schippern alle paar Minuten Fähren nach Skandinavien + Frachter. Und immer wieder laufen in der Saison gigantische Kreuzfahrtschiffe von Aida u.a. Reiseunternehmen raus oder rein. Viele Skandinavier, Engländer etc. von den Schiffen beleben den Ort zusätzlich. Am Wochenende strömt ohnehin halb Mecklenburg Vorpommern nach Warnemünde, so kam es mir jedenfalls vor.
Zum Nachtleben von Warnemünde kann ich folgendes berichten: Entlang des sogenannten alten Stroms, wo die kleinen Segelschiffe liegen sowie im kleinen Ort selbst gibt es zahlreiche Restaurants und Lokale, die große Sause findet hier aber nicht statt. Es geht mehr ums gesellige Bier trinken und lecker Essen. Fisch liegt natürlich weit vorne, Matjes und Co. schmecken hervorragend. Ein mexikanische Bistrot, ähnlich wie die Sausalitos Kette, ist ganz nett. Sehr gute Cocktails, mexikanisches Essen, überwiegend jüngere Leute. Einen Diskoclub mit cooler Vocalhouse Musik o.ä. sucht man allerdings vergeblich. Es gibt lediglich eine Disko, die im Untergeschoss des größten Warnemünder Hotels Neptun ansässig ist. Hier läuft aber eher der Mallorca Sound, Schlager, Pop und Dance gemischt. Der kleine Club ist durchaus mal einen Besuch wert, notfalls trinkt man halt einige Drinks mehr um in Stimmung zu kommen 😉 Altersgruppe von 20 – 55. Ansonsten muss man schon nach Rostock (ca. 10 Km entfernt) fahren. Zum Traumpreis von 1,50 Euro kann man mit der halbstündig fahrenden Bahn vom Warnemünder Bhf. nach Rostock pendeln. Übrigens dürfte dies der wohl einzige Bhf. Deutschlands sein, der im Hintergrund riesige Kreuzfahrtschiffe als Panorama hat.